Roadmapping wird seit einiger Zeit verwendet und ist mittlerweile auch ausführlich wissenschaftlich analysiert und weiterentwickelt worden. Alle Firmen, von Konzernen bis hin zu KMUs, benötigen eine schnelle und effektive Möglichkeit sich mit dem Thema Roadmapping auseinanderzusetzen, neue Technologien zu identifizieren und diese in ihre Unternehmensstrategie zu implementieren. Die Verdrängung lang bestehender Industrien und Herstellern innerhalb weniger Jahre lässt sich beispielhaft mit der Einführung von Smartphones oder digitaler Fotografie nachweisen. Die aktive Anwendung robuster Methoden wie das Roadmapping ist daher essentiell, um den Wettbewerbern vorauszubleiben. Neben des internen Firmen-Roadmappings (technisches und strategisches Roadmapping), ist Open Innovation Roadmapping eine weitere Form, die das Wissen eines „Ökosystems“ bündelt und für die Stakeholder verwendbar macht.
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Die folgende Abbildung behandelt die notwendigen Schritte zur Herstellung und Übermittlung von Roadmaps. Diese Schritte sind entscheidend für den Erfolg einer Firma und können je nach individuellem Bedarf mit variierender Intensität implementiert werden.
Das wichtigste zuerst: Welchen Zweck erfüllt Roadmapping?
Was wollen wir mit Roadmapping in unserer Firma erzielen? Dies ist die erste Frage, die es vor Beginn der Arbeit zu beantworten gilt. Je nach Zielsetzung bietet Roadmapping einen strukturierten und simplen Überblick der zeitlichen und logischen Korrelationen zu den Technologien. Dies kann wiederum zur Kommunikation auf allen Ebenen – von Mitarbeitern hin zur Geschäftsleitung – verwendet werden, um ein einheitliches Verständnis zu schaffen.
Die Visualisierung einer Roadmap setzt klaren Fokus auf Innovationsaktivitäten, aus denen sich strategische Priorisierungen ableiten lassen. So werden Schwächen in der Planung identifiziert (z. B. White Spots) und Risiken minimiert. Schließlich lässt sich aus Roadmaps ein Wissenszuwachs generieren, beispielsweise unterstützt durch Softwarelösungen.
Wissenschaftler des Institute for Manufacturing (IfM) der Universität Cambridge entwickelten das Konzept des „Roadmapping Roadmapping R2“, das Kurz-, Mittel- und Langzeitziele, sowie vorhandene Ressourcen während der Einführung berücksichtigt. Das folgende Template (siehe Roadmapping White Paper) enthält vier Schlüsselfragen und dient der Zerlegung der Einführung des Roadmappings.
Weshalb sollte Roadmapping eingeführt werden? Der Status quo, sowie die kurz- und mittelfristigen Bedürfnisse und erwarteten Ergebnisse werden hier erläutert.
- Wie sieht die Zukunft des perfekten Roadmappings aus? Was kann Roadmapping zum Erfolg eines Unternehmens beisteuern? Wie sollte der Prozess des Roadmappings zukünftig strukturiert sein? Welche Ressourcen und Kapazitäten sind für eine langfristige Vision des Roadmappings notwendig?
- Was ist kurzfristig zu tun und wie? Was ist der Status quo des Roadmapping-Prozesses und was sollte kurzfristig erreicht werden? Welche Ressourcen und Kapazitäten sind verfügbar?
- Was ist mittelfristig zu tun und wie? Welche Gestalt sollte der Prozess mittelfristig annehmen? Welche Ressourcen und Kapazitäten sind verfügbar?
- Wie sollte unser Roadmapping-Prozess mittelfristig aussehen? Welche Ressourcen und Kapazitäten stehen mir zur Verfügung?
Die 4 Arten des Roadmapping
Je nach Zielsetzung gibt es vier verschiedene Roadmapping-Arten.
Technologie-Roadmap
Unabhängig der Marktanbieter, behandelt diese eine oder mehrere Technologien. Das Ergebnis einer solchen Technologie Roadmap ist eine Übersicht der Möglichkeiten und Risiken (und/oder Barrieren) für das Management. Oftmals ist die Darstellung der Resultate einer Technologie Roadmap in der Form eines Technologieradars sinnvoll.
Produkt- /Innovations-Roadmap
Auch das Leistungsspektrum kann im Mittelpunkt einer Roadmap stehen. Dies bezieht sich auf die aktuelle als auch zukünftige Produktpalette. Produkt und Innovations-Roadmaps setzen sich mit der Planung neuer Produkte und innovativer Projekte auseinander – oftmals unter Berücksichtigung zugrundeliegender Technologien.
Integrierte Roadmap
Integrierte Roadmaps ziehen parallel mehrere Themen in Betracht, wie Produkt- und Technologieplanung. Je nach Schwerpunkt, können Dimensionen auf verschiedenen Ebenen kombiniert werden: Produkte, Technologien, Märkte, Ressourcen, Driver, Projekte, Ziele oder Meilensteine.
Unternehmensweite Roadmap
In einer Spezialform der integrierten Roadmap, wird das Unternehmen als Gesamtsystem betrachtet. Unternehmensprodukte und –technologien werden innerhalb des „gesamten Ökosystems“ der Firma evaluiert. So können existierende Technologien in Relation zu neuen Produkten (Technologie-Push) gebracht werden. Die werden wiederum anhand bestehender Trends und Driver identifiziert. Das Gegenteil (Markt-Push) ist jedoch ebenfalls vorstellbar.
Wer sind die Teilnehmer?
Eine Roadmap fördert Kommunikation innerhalb des Unternehmens und ist daher nicht nur ein Management-Tool. Ziel ist es, die betroffenen Abteilungen frühestmöglich in den Prozess zu integrieren. Verantwortung zur methodischen Kompetenz, Koordination und Input sollte kommuniziert und möglichst transparent sein. Ziel ist es hierbei, einer Person oder Gruppe die Verantwortung zur effektiven Gestaltung und Implementierung der Roadmap zuzuschreiben.
Struktur und Prozess dürfen dabei nicht außen vor gelassen werden
Die Grundstruktur einer Roadmap unterscheidet zunächst drei Hauptebenen. Die Ebene „Markt“ beinhaltet Unterschichten wie Trends, Driver, Barrieren, Verbraucher, Stakeholder etc. und setzt sich mit dem „Warum?“ auseinander (Markt-Pull). Die zweite Reihe bündelt die Produkte und Dienstleistungen eines Unternehmens, sowie die dafür erforderlichen Technologien. Hier stellt sich die Frage des „Was?“. Die letzte Reihe behandelt das „Wie?“ (z. B. Technologie-Push). Der simple Prozess des Roadmappings behandelt somit drei Fragestellungen.
Wo wollen wir hin? Vision
Wo sind wir heute? Status quo
Wie gelangen wir vom Status quo zur Vision?
Integration ins übergeordnete Innovationsmanagement
Diese Stufe behandelt die Integration der Roadmap in das unternehmensweite Innovationsmanagement. Somit dient die Roadmap als Anreiz für persönliches Ideenmanagement. Kampagnenideen können aus den entwickelten Trends und Treibern abgeleitet werden. Diese Integration ermöglicht ein agiles, flexibles, skalierbares und reaktionsfähiges Design, welches Roadmapping in den Mittelpunkt der strategischen Entwicklung und des Innovationsmanagements stellt.
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Deshalb brauchen Sie eine Software für integriertes Roadmapping
Wie sich aus den obigen Schritten erkennen lässt, ist das Erstellen und Aktualisieren von Roadmaps eine zeitaufwendige Aktivität, die große Mengen an Daten benötigt und daher eine klare Herausforderung für viele Unternehmen darstellt. Neben des erforderlichen Aufwands zur erstmaligen Gestaltung einer Roadmap wird die Aufrechterhaltung meist als größtes Hindernis angesehen. Roadmaps werden gewöhnlich in unflexiblen Dokumenten wie Microsoft Excel, PowerPoint oder Visio erstellt. Daher existieren solche Roadmaps meist als von gegenwärtiger Unternehmensplanung – und Entwicklung – isoliertes Instrument und geraten rasch in Vergessenheit.
Spezialisierte Softwarelösungen wie die ITONICS Roadmap kombinieren Märkte, Produkte, Technologien und Ressourcen in einer Webanwendung, um holistische Prognosen zukünftiger Technologie- und Produktentwicklungen zu stellen. Je nach Unternehmensfokus kann die Software an ein bestimmtes Roadmapping Projekt angepasst werden.