In einer zunehmend unberechenbaren Welt sind Innovation und Nachhaltigkeit sowohl Motor als auch Indikator für zukünftigen Erfolg.
Unsicherheit löst oft reaktives Verhalten aus; dies ist tief in unserem evolutionären Urhirn verankert, das auf Hochtouren läuft und uns dazu veranlasst, um jeden Preis nach Sicherheit zu suchen. Ähnlich verhält es sich in Organisationen, die angesichts des Unbekannten nach Sicherheit streben und den Fokus auf unmittelbare Bedürfnisse verlagern.
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Gleiches gilt für die Coronavirus-Pandemie: Dieses Ereignis hat alles und jeden in Aufruhr versetzt, was dazu führte, dass in vielen Unternehmen sorgfältig ausgearbeitete Pläne und festgelegte Prioritäten von den Führungskräften einer Prüfung unterzogen wurden, um festzustellen, ob sie den aktuellen Gegebenheiten noch standhalten. Für einige mag der erste Instinkt darin bestanden haben, Innovation Pipelines und Nachhaltigkeitsagenden auf Eis zu legen, um stattdessen bestehende Kunden, Mitarbeiter und Cashflows zu schützen.
Während diese Reaktion im Kontext einer globalen Gesundheits- und Wirtschaftskrise verständlich ist, kann der Verlust des Blicks auf das große Ganze in Bezug auf Innovation und Nachhaltigkeit ein Unternehmen und schließlich auch seine Kunden am Ende weit schlechter dastehen lassen.
Niemand hat jemals aus einer defensiven Haltung heraus Wachstum erzielt oder andere inspiriert. Ja, das Überleben und der Erfolg einer Organisation hängen von ihrer Fähigkeit ab, Risiken zu mindern - aber auch Chancen zu erkennen, die erforderlichen Ressourcen für Maßnahmen zu mobilisieren und Innovationen für die Zukunft zu schaffen.
Wie also kann eine Organisation in einer von Unsicherheit geprägten Landschaft Widerstandsfähigkeit aufbauen, einen Wettbewerbsvorteil schaffen und Nachhaltigkeit als festen Bestandteil in sein Handeln integrieren?
Unsicheren Zeiten bewusst entgegentreten
"Business as usual" ist der einfachste Weg, um unangenehmen Stolpersteinen oder unerwarteten Ereignissen möglichst aus dem Weg zu gehen. Er bietet Bequemlichkeit und Sicherheit und verlangt im Gegenzug wenig Einsatz. Business as usual" repräsentiert das Szenario mit hohen Emissionen und ist das, was zu der eskalierenden Klimakrise geführt hat, die unseren Planeten bedroht. Es hemmt auch Wachstum und Visionen; es gibt wenig Möglichkeiten, auf dem Weg des geringsten Widerstands zu innovieren.
Im Gegensatz dazu sind die innovativsten Unternehmen unserer Zeit diejenigen, die die Ungewissheit umarmen und keine Angst vor dem Scheitern haben, indem sie ihren eigenen Weg nach vorne definieren und beschreiten. Es ist kein Zufall, dass diese Unternehmen auch in Sachen Nachhaltigkeit führend sind, da sie eine Kultur pflegen, in der sie Einschränkungen mit Kreativität begegnen, den Status quo infrage stellen und neue Ideen schätzen. Lesen Sie mehr über Innovationen, die über die Einhaltung von Vorschriften hinausgehen.
Doch bevor sich ein Unternehmen kopfüber ins Unbekannte stürzt, muss es Taktiken entwickeln, um seine Mitarbeiter und Vermögenswerte angemessen zu schützen, Widerstandsfähigkeit aufzubauen, Risiken zu reduzieren und sicherzustellen, dass angemessene Notfallbudgets und Sicherheiten für den Ernstfall bereitstehen sind. Es geht nicht unbedingt darum, genau zu wissen, was hinter der nächsten Ecke auf einen lauert, sondern darum, die internen Fähigkeiten zu schaffen, um der Ungewissheit zu begegnen und die darin liegenden Chancen zu entdecken.
ESG-Vorschriften proaktiv durchsetzen
Risikomanagement ist ein Kernelement der Unternehmensplanung. Die Fähigkeit, frühzeitige Signale und Bedrohungen zu identifizieren, zu überwachen, zu bewerten und darauf zu reagieren hilft Unternehmensleitern, in Zeiten der Unsicherheit zeitnahe und fundierte Entscheidungen zu treffen.
Untersuchungen von Morgan Stanley weisen auf den Zusammenhang zwischen der Einhaltung von ESG-Richtlinien (Umwelt, Soziales und Unternehmensführung), höherer Rentabilität und einem geringerem Risiko während der Pandemie hin. Dies deckt sich mit einer Verschiebung in der Betrachtung von Nachhaltigkeit als Leistungsmaßstab und sozialen Faktoren, wie Ungerechtigkeit und Ungleichheit, als wesentliche Risiken.
Wenn Geschäftspraktiken nicht mit ESG-Zielen übereinstimmen, kann dies ein klares Signal für Risiken sein - Missmanagement, ein Mangel an Innovation und Einsicht in den Zeitgeist oder sogar eine eklatante Missachtung staatlicher Vorschriften. Die Einhaltung von ESG-Vorschriften vor deren Durchsetzung kann Unternehmen mehrere Designzyklen voraus sein und ihnen somit einen First-Mover-Vorteil verschaffen.
Mit strategischer Vorausschau alternative Wege aufzeigen
Strategische Vorausschau ist keine Kristallkugel und kann in Kombination mit Branchenkenntnissen und -einblicken dazu genutzt werden, um das Zusammenspiel von nicht allzu hypothetischen Realitäten zu untersuchen.
Strategische Vorausschau bereitet Organisationen nicht nur besser auf den Umgang mit Unsicherheiten vor, sondern ist auch ein Wegbereiter für eine nachhaltige Zukunft.
Im Gegensatz zum Worst-Case-Szenario, dem Business-as-usual-Szenario, kann die strategische Vorausschau durch die “Shared Socioeconomic Pathways” (SSPs) eine dynamischere Sicht auf die Zukunft bieten.
Die SSPs untersuchen anhand unterschiedlicher hypothetischer Ausgangslagen, wie gesellschaftliche Entscheidungen (Trends) und der Klimawandel (Risiken) untrennbar miteinander verbunden sind und zeigen auf, wie die globalen Nachhaltigkeitsziele erreicht werden können.
Diese Szenarien stellen eine Grundlinie dar, wie die Welt ohne Klimapolitik aussehen könnte, und zeigen den Innovatoren Optionen auf, um vom reaktiven Krisenmanagement zu einer proaktiven strategischen Planung übergehen zukönnen. Innerhalb dieser Szenarien, in denen Trends auf Risiken treffen, werden Chancen für Klimaschutz, Anpassung und Innovation sichtbar.
Durch nachhaltige Wertschöpfungsketten Resilienz aufbauen
Wertschöpfungsketten nachhaltiger zu gestalten, ist eine komplexe Herausforderung. Unternehmen müssen jeden Schritt und jede Auswirkung von der Wiege bis zur Bahre berücksichtigen, z. B. verantwortungsvolle Beschaffung und Beschäftigung, verkürzte Wege zum Markt, die systematische Rückgewinnung oder das Recycling von Produkten nach der Nutzung. Obwohl viele große Unternehmen Verbindlichkeiten eingegangen sind, vor allem im FMCG-Sektor, ist es nur wenigen gelungen, ihre Ziele zu erreichen.
Hat man es aber erst einmal richtig gemacht, kann es die Art und Weise, wie Unternehmen arbeiten, von Grund auf verändern und dazu beitragen, die Ziele für nachhaltige Entwicklung zu erreichen. Gleichzeitig dieser Kursänderung eine Quelle der Widerstandsfähigkeit und eine Chance für innovative Lösungen dar, wie z. B. den Einsatz von Smart-Tracking-Technologien und Blockchain zur Verbesserung der Transparenz.
Als die Pandemie ausbrach, wurden Schwachstellen in bestehenden Wertschöpfungsketten schnell deutlich. Übermäßige Abhängigkeit von einem einzigen Markt oder Lieferanten sowie mangelnde Transparenz bedeuteten für einige Unternehmen und Branchen eine Katastrophe.
In der Zwischenzeit werden Unternehmen, die proaktiv in den Aufbau nachhaltiger Wertschöpfungsketten investieren, besser darauf vorbereitet sein, eine zunehmend unvorhersehbare Zukunft zu meistern, und besser positioniert sein, um steigende Kosten abzufedern. Außerdem steigen Unternehmen, die durch Transparenz in der Lieferkette verantwortungsvolle Praktiken demonstrieren, in der Gunst der Verbraucher.
Systemdenken in die Entscheidungsfindung integrieren
Nachhaltigkeitsthemen sind von Natur aus systemisch. Auf sie zu reagieren, stellt für Unternehmen eine komplexe adaptive Herausforderung dar, die voller Unbekannter steckt und durch globale Faktoren wie den Klimawandel und die Pandemie verschärft wird.
Ein integrierter, ganzheitlicher Ansatz - der zu Veränderungen in der Denkweise, den Betriebsmodellen, Prozessen und Werkzeugen führt - ist zwingend erforderlich, um die gesamte Bandbreite der direkten und indirekten Auswirkungen von Nachhaltigkeitsmaßnahmen sowie die Auswirkungen auf Innovationen zu erkennen.
Um zukünftige Entwicklungen und Technologien in diesem Bereich zielgerichtet und effizient planen und zu steuern zu können, muss ein Unternehmen seine Nachhaltigkeitsstrategie verankern und einen internen Konsens herstellen.
Agile digitale Roadmaps helfen bei der Planung und Steuerung zukünftiger Innovationen und erhöhen gleichzeitig die Ausrichtung, Transparenz und letztendlich die Zusammenarbeit auf allen Ebenen.
Indem sie sich von einer undurchsichtigen, inkrementellen und siloartigen Projekt-für-Projekt-Mentalität wegbewegen, gehen Innovatoren zu einem integrierten strategischen Paradigma über, in dem eine neue, nachhaltigere Zukunft möglich ist - nicht nur durch technologische Fortschritte, sondern auch durch kulturelle, politische, soziale und wirtschaftliche Innovationen.
Mit den richtigen Werkzeugen den Weg für den Erfolg ebnen
In einer zunehmend unsicheren Welt die richtigen Werkzeuge für das Management von Innovationen, Technologien, Projekten und Chancen zu haben, ist entscheidend für eine erfolgreiche Umsetzung der Nachhaltigkeitsstrategie Ihres Unternehmens.
Die ITONICS Innovation Cloud unterstützt den gesamten Prozess des Innovationsmanagements, von der Umgebungsanalyse und Risikoüberwachung bis hin zur Szenarienplanung und dem Innovationsportfolio-Management. Sie erleichtert den internen Konsens und die Zusammenarbeit auf allen Ebenen, indem sie Projekte mit einer agilen digitalen Roadmap verbindet. So können Führungskräfte bessere, fundierte Entscheidungen treffen, die eine nachhaltigere und wohlhabendere Zukunft unterstützen.
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