Warum ist Ideation im Innovationsprozess wichtig?
Die Generierung von Ideen in kollaborativer Zusammenarbeit mit Mitarbeiter:innen, Kund:innen und Partner:innen hilft, neue Produkte, Services und Geschäftsmodelle zu identifizieren und zu schaffen. Die Nutzung des kreativen Potenzials einer Crowd kann für den Erfolg entscheidend sein. Normalerweise werden Ideen als Antwort auf eine spezifische Frage oder Lösung für ein bestimmtes Problem erkundet. Oft basieren die generierten Ideen auf Wünschen oder Erwartungen an ein Produkt. Die Einbeziehung von Kund:innen in den Ideenfindungsprozess kann wertvolle Informationen bieten, die zu einer robusteren Ideenfindung führen. Durch die direkte Einbindung der Anwender:innen in die Produktentwicklung können diese Informationen besser und schneller gesammelt werden als durch herkömmliche Methoden der Marktforschung oder Trendscouting, was zu verbesserten Product-Market-Fit-Lösungen führen kann.
Die wichtigsten Vorteile Ideen kollaborativ zu generieren, sind folgende:
- Ermöglicht zielorientierte Ideenfindung, indem gezielte Ideation-Kampagnen mit zuvor identifizierten Wachstumschancen verbunden werden, die auf die strategischen Prioritäten ausgerichtet sind
- Bereichert den Ideenfindungsprozess mit Kreativität und externem Wissen, um relevante Trends, Technologien und Inspirationen zu erkennen
- Bindet globale Communities ein, von kleinen Expertenteams bis hin zu globalen Innovationsnetzwerken
- Gibt sofortiges Feedback zu innovativen Ideen und Konzepten Ihrer Zielgruppe in Echtzeit
- Hält die Motivation aufrecht durch Anreizsysteme, Wettbewerbe und Gamification
- Einrichtung von KPIs, Innovationssteuerung und Innovationskontrollsystemen, um den Fokus beizubehalten und sicherzustellen, dass die Ressourceninvestitionen gut gemanagt werden
- Schafft eine unternehmerische Denkweise und Innovationskultur in Ihrem gesamten Unternehmen
- Stärkt die kollaborative Zusammenarbeit
Um sicherzustellen, dass Ihr Unternehmen diese Vorteile nutzt und erstklassige Ideation beibehält, müssen die folgenden Herausforderungen berücksichtigt werden:
- Verknüpfung von Ideation-Aktivitäten mit Geschäftsmöglichkeiten, die zur Gesamtstrategie des Unternehmens beitragen
- Schaffung eines kollaborativen Ideation-Prozesses, der die Erkenntnisse des Umfeldscannings mit der Umsetzung von Innovation verbindet
- Auswahl und Implementierung von Engagement- und Anreizmodellen
- Aktivierung und Pflege der Ideation-Community
- Auswahl von Bewertungsmethoden und -kriterien
- KPIs, Innovationssteuerung und Kontrolle
Verschiedene Ideation-Methoden
Ideation findet im heutigen Innovationskontext unterschiedliche Anwendungsfelder. Wie bereits zuvor erwähnt, können Ideen beispielsweise auf der Unternehmensebene mit Mitarbeiter:innen, externen Stakeholdern sowie Kund:innen und Partner:innen oder aus einer unbekannten externen Crowd generiert werden. Dies kann im Rahmen eines Wettbewerbs oder in Ideation Workshops geschehen. In diesem Kapitel werden wir tiefer in die fünf unterschiedlichen Anwendungsfälle der Ideengenerierung eintauchen:
- Closed vs. Open Innovation (Crowdsourcing)
- Design Thinking
- Ideation Workshop
- Ideenwettbewerb
- Ideenportfolio
Closed vs Open Innovation (Crowdsourcing)
Closed Innovation
Innerhalb des Innovationsprozesses kann zwischen Open und Closed Innovation unterschieden werden. Closed Innovation beschreibt den konventionellen Ansatz, dass Innovation ausschließlich innerhalb des Unternehmens entwickelt wird. Dazu gehört die Generierung von Ideen für Produkte, Services oder Geschäftsmodellen, bis hin zur Konzepterstellung und -entwicklung.
Open Innovation/ Crowdsourcing
Um die Innovationsfähigkeit innerhalb des Unternehmens zu erhöhen und Wettbewerbsvorteile zu schaffen hat sich die Öffnung des konventionellen Innovationsprozesses über die internen Grenzen hinweg und die Integration des Innovationspotenzials externer Stakeholder in den letzten zehn Jahren als vielversprechender Ansatz erwiesen. Dies wird als Open Innovation bezeichnet. Durch das Sourcing von externem Wissen können Unternehmen Marktunsicherheiten und der Komplexität von Innovation und Wissensrekombination entgegenwirken. Open Innovation umfasst eine Vielzahl externer Akteure, darunter Nutzer:innen, Kund:innen, Lieferanten, Universitäten, Startups und Wettbewerber. Für den Zugriff auf externes Wissen gibt es eine Vielzahl von Formaten wie Wettbewerbe und Kampagnen, Corporate Venture Capital oder Open-Source-Plattformen.
Die Generierung innovativer Ideen und Lösungsansätze durch eine externe Crowd, meist im Rahmen eines Innovationswettbewerbs, wird als Crowdsourcing bezeichnet. Die Crowd kann entweder aus wenigen Expert:innen oder Tausenden von Ideengeber:innen bestehen. Auf diese Weise kann eine breite Masse von Individuen mit einem breiten Spektrum von Merkmalen und Qualifikationen erreicht und deren vielfältiges Potenzial genutzt werden. Um die Crowd zu engagieren und zu motivieren, werden die besten der eingereichten Ideen belohnt.
Design Thinking
Design Thinking beschreibt einen Prozess zur Entwicklung neuer Konzepte. Dieser wird oft mit kreativer Moderation in Verbindung gebracht, doch geht die Disziplin weit über einen kreativen Workshop hinaus. Sie bezieht sich auf benutzerzentrierte Methoden zur Steuerung von Innovation und ermöglicht es Nicht-Designern, Probleme wie ein Designer anzugehen. Dank ihrer offenen, flexiblen und auf Menschen zentrierten Natur wurde Design Thinking eine beliebte Methode, um Innovationen voranzutreiben. Der Design Thinking Prozess besteht aus 5 Schritten: Verstehen (Engl.: Empathize), Definieren (Engl.: Define), Ideen finden (Engl.: Ideate), Prototyp entwickeln Engl.: (Prototype) und Testen (Engl.: Test).
Nachdem die bestehenden Probleme der Nutzer:innen verstanden und ihre Bedürfnisse in den ersten beiden Schritten definiert wurden, umfasst die Ideation-Phase die Entwicklung von Ideen für potenzielle Lösungen, um das Problem zu beheben. Es gibt eine Vielzahl von Ideation-Techniken, die hier angewendet werden können, wie zum Beispiel Brainstorming oder die Crazy 8’s Methode. Trends zu überwachen kann ein weiterer hilfreicher Ausgangspunkt sein, da sie auf die Kundenbedürfnisse und -anforderungen, basierend auf beobachteten Verhaltensveränderungen, hinweisen.
Nach der Generierung einer Reihe von Idee werden diese in der Regel priorisiert (z. B. in Ideenportfolios), bevor aus den vielversprechendsten Prototypen entwickelt (MVPs - Minimum Viable Products oder Mockups) und mit Nutzer:innen getestet werden. Dieser Prozess hilft Innovationstreiber:innen frühzeitig im Prozess zu erkennen, ob eine Produktidee einen Wert für die Nutzer:innen hat oder nicht.